20 PortrÄt as muss das für ein Gefühl sein, wenn man als Kleinkind auf mutters schoß sitzen und auf einer registrierkasse rumtippen darf? erst recht, wenn um einen herum das schlaraffenland liegt; mit allem, was so ein Kinderherz begehrt – von schokolade bis Gummibärchen, von Keksen bis cola … für marc Weckert war all das alltag. seit 1959 gibt es das elterliche Geschäft in der helfferichstraße. das leben dort samt Großtante, oma und den mitarbeiterinnen und mitarbeitern war für marc Weckert so normal wie bei anderen Kindern »der Papa ist im büro!« Gleich nach der schule ging es erst einmal zum »hallo!« sagen quer durch den laden, dann in die Wohnung, und mittags kochte mutter für die große familie und die angestellten. alle Weckerts zusammen am tisch, ob sie nun so hießen oder nicht, das war ein wichtiges tägliches ritual. Was marc Weckert von klein auf gewohnt war, weckte bei schulkameraden und freunden große bewunderung und auch ein klein wenig begierde: ladenöff- nungszeiten? Kannste vergessen! nachts um zwei noch schnell eine flasche Wein? Geht doch! sonntags ein lunchpaket für die clique? marc macht’s möglich. dennoch konnten die jungen Weckert-brüder im selbstbedienungsladen keine eigene selbstbedienung vornehmen. erst musste gefragt werden, man war ja schließlich gut erzogen. trotz dieser engen bindung an die elterliche Quelle der Wohltaten wur- den marc und sein bruder axel von den eltern aber auch nie als kleine angestellte betrachtet und eingesetzt; höchstens mal gegen taschen- geld Prospekte austragen, war ihr job, den sie als inhaber-Kinder natürlich gewissenhaft erledigten. doch schon damals war klar, dass marc Weckert einst fortführen wür- de, was die eltern vor jetzt 53 jahren begründet hatten. seit 1995 ist marc Weckert nun chef im eigenen unternehmen in der helfferich- straße, unterstützt von bruder axel und dann und wann auch noch der aufmerksamen mutter oder dem stets fröhlichen Vater. heute heißt sein coach antje, seine frau, die zwar hinter den Kulissen, aber doch nach einem gemeinsamen drehbuch agiert. bevor der gelernte einzelhandelskaufmann marc Weckert das eigene unternehmen führte, lernte er seinen beruf von der Pike auf, bei EDE- Ka in ditzingen-hirschlanden. hier holte er sich das rüstzeug und den letzten schliff, um »feinkost Weckert« zwischen eduard-Pfeiffer- straße und birkenwaldstraße zu dem zu machen, was der laden heute ist: die begehrte einkaufsstätte für die nachbarschaft am Killesberg. Der Kaufmannsladen als Kinderzimmer marc WecKert und ein leben für lebensmittel W